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Doktor Garfield's Tagebuch

14.3.2010 - Es geht endlich wieder los!

14.4.2010 - Leseprobe
21.4.2010 - erste Probe
30.4.2010 - offtopic: nur mal so gesagt
08.5.2010 -
Die Zukunft - wovon sie abhängt
15.5.2010 - zweite Probe: Gehen… Sprechen… Türen…
22.5.2010 - Der Nominativ
29.5.2010 - Lernen lernen
12.6.2010 - Für alle "Keinen-Fußball-Schauer"
18.6.2010 - Blackout
01.7.2010 - Der Sinn des Lebens
07.7.2010 - Lieber Pfarrer Koenig!
20.7.2010 - Man(n) nehme…Oder: Wie baue ich eine Bühne?
01.8.2010 - Renovierung
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.8.2010 Zwischen den Zeilen
Regie (frz. régie „verantwortliche Leitung“; lat. regere „regieren“) bedeutet die verantwortliche künstlerische Leitung einer Aufführung durch den Regisseur. Dies umfasst die Werkdeutung und die Kontrolle über Einstudierung und Darstellung eines Stückes durch die ausführenden Schauspieler (Inszenierung). „Regieanweisungen“ sind nicht die Anweisungen des Regisseurs, sondern die des Autors im vorliegenden Text- oder Drehbuch.

Das trifft natürlich ziemlich das, was auch unser Regisseur so macht. Allerdings beschränkt sich seine Aufgabe bei weitem nicht nur auf den schauspielerischen Aspekt und das zusammenführen all’ seiner „Schäfchen“.
Es ist eine gute Planung gefragt um alle und alles unter einen Hut zu bringen. Es müssen Dinge mit dem Bühnenbau abgesprochen werden, mit der Technik, der Requisite, dem Bühnenbild und letztlich müssen alle Termine koordiniert werden.
Ein Regisseur muss in erster Linie zwischen den Zeilen lesen und das Stück erstmal auf seine Weise und für sich interpretieren, um dann seinen Schauspielern den sozusagen „Weg in’s  Stück“ zu weisen. Mit der Zeit wird dann alles langsam zum Gemeinschaftswerk aller Beteiligten.
Meist zufällig und natürlich spontan: Jemand bringt während der Probe eine Idee auf. Die Idee wird in den Raum gestellt und man strengt sich an, nicht alles daran komisch zu finden. Aber dann arbeitet man an der Idee und wirft Stücke, passend oder nicht, dazu. Nach langem Hin und Her und dem erfolgreichen Abwehren von einer bunten Facette an Einwänden, bleibt etwas kleben. Und genau dieses "etwas" muss man dann festhalten.

„Nicht zur Kulisse sprechen“, „Viel Gesicht“ heißt es öfters bei den Proben. Oder „großer Auftritt“ und „kurzer Abgang“.
Nein, hier ändern sich nicht die Gesichtsformen oder jemand wächst bei seinem Auftritt. Vielmehr geht es darum, die Szene so publikumswirksam wie möglich darzustellen. Und da hat der Regisseur sich viele Gedanken gemacht wie etwas am besten wirkt, wann jemand schnell nach dem letzten Satz von der Bühne geht oder auch richtig groß auftritt. Denn; nicht immer vermag ein Schauspieler sich anfangs ganz und gar in seine Rolle zu versetzen oder er hat noch nicht so ganz den Überblick über das Stück. Das „Vormachen“ des Regisseurs leistet da eine große Hilfe.

Und; ein Phänomen, welches uns (und ich denke nicht nur uns) schon all die Jahre begleitet: „Warum komme ich denn jetzt von hier und was soll eigentlich dieser Satz???“ Der Regisseur ist dann derjenige, der weiterhilft und so erschließt sich einem „Stück für Stück das Stück“.
Mittlerweile sind schon viele Proben überstanden, die Premiere nähert sich mit großen Schritten. Bei der letzten Probe hatte keiner der Akteure mehr das Textheft in den Händen. Ich selbst fühle mich auch viel besser ohne Buch auf der Bühne. Es gibt zwar Sicherheit, wenn es um den Text geht - aber mich hindert es am "Spielen". Die Szenen werden nun immer turbulenter und lebhafter und der Spaß steigt von Probe zu Probe. Es ist ja auch nicht mehr allzu lange hin. Nur noch acht Wochen - dann steht die Premiere bevor. Aber nicht nur die Proben schreiten voran - mittlerweile wächst die Bühnenplanung in den Köpfen, auch wird emsig an den Kostümen und Requisiten gefeilt - ein reges Treiben, dass immer dynamischer wird, je näher wir den Aufführungen kommen.

Und nun meine lieben Leser, werde ich mich verabschieden und mein Tagebuch schließen.
Vielleicht sieht man sich mal bei einer Aufführung. Ich bin jedenfalls dabei! Tschüss und vielleicht bis bald.
Eurer Doktor Garfield

 

 

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01.08.2010  Renovierung
Mal ehrlich gefragt: Wie oft renovieren Sie Ihre Wohnung? Wie oft kaufen Sie neue Möbel?
Sicherlich nicht jedes Jahr, oder?
Wir beim Theater machen das schon; und zwar immer wieder von Grund auf. Neue Wände (was bei Ihnen in der Regel nicht möglich ist, da haben wir eben einen Vorteil), neue Tapeten, neue Möbel, kurz; alles neu macht der... „November“.
Und mit dieser Herausforderung wird die Bühnenbildnerin (es "bildnert" auch schon mal ein Mann) jedes Jahr konfrontiert. Diese Aufgabe hat natürlich zwei Seiten. Zum einen macht es unheimlichen Spaß, wenn man seiner Phantasie und Kreativität freien Lauf lassen kann, zum anderen ist es aber auch eine zeitaufwändige und teilweise mühsame Arbeit. Alles, und zwar vom Bett über Schränke und Teppiche bis hin zum Bildchen und eventuell dem röhrenden Hirsch an der Wand, muss herangeschafft werden. Ach ja: passende Tapeten, Kleister, Borden und Fußbodenleisten gehören auch dazu.
Leider bleibt unserer Bühnenbildnerin der Weg in das 'ach so schön und geschmackvoll eingerichtete' Möbelhaus versperrt. Preiswert oder am besten umsonst soll es sein.
Diese Einschränkung hat allerdings unserem Bühnenbild nie geschadet. Es erschließen sich vielfältige Wege, um an geschmackvolle Einrichtungsgegenstände zu kommen. Das Internet bietet da oft gute Möglichkeiten, die Wohnungsauflösung der verstorbenen Tante kann zur wahren Fundgrube werden. Und oft kommt auch die Frage an die Mitglieder des Theaterkreises und diverse Freunde und Bekannte: „Letztens auf deinem Geburtstag hab ich bei euch in der Wohnung so einen schönen…gesehen. Könnt ihr den für fünf/sechs Wochen entbehren?"
Tja, mühselig ernährt sich…die Bühnenbildnerin. Und wenn mal etwas partout nicht zu „organisieren“ ist…die Bühnenbauer machen alles möglich. Deshalb ziehen in dieser (und nicht nur in dieser) Sache alle an einem Strang. Und gerade das macht eben unser kleines Theater aus.
Organisieren, darum geht es auch in meinem kommenden Bericht: Welche Aufgabe hat eigentlich ein Regisseur beim entstehen eine Stückes? Also…renoviert doch mal wieder!
Viele Grüße und bis bald. Euer Dr. Garfield
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20.7.2010 Man(n) nehme...Oder: Wie baue ich eine Bühne?
Diese Frage stellt sich unseren Bühnenbauern...nein; nicht wie jetzt mancher denken mag: jedes Jahr auf's neue. Eine gewisse Grundkonstruktion ist schon vorhanden und auch die Abmessungen der Bühne sind ja durch den Saal vorgegeben. Und da haben wir einfach richtiges Glück.
Mit einer Breite von zehn Metern und einer Tiefe von sechs Metern bei einer Bühnenhöhe von ca. 80 cm können wir gut mit jedem Profitheater mithalten. Was uns aber unterscheidet sind zwei Dinge. Zum einen (rein technisch gesehen) die Unterkonstruktion der Bühne und was das eigentlich wesentliche ist: Die ausgesprochene Liebe zum Detail. Zuschauer, die uns schon lange kennen, erinnern sich vielleicht an den Zeitungsartikel "Englischer Humor auf dreihundert Bierkästen". Nicht etwa das wir die alle getrunken und dann Shakespeare gespielt hätten. Nein! Aber der gemeine Bierkasten an sich hat eine enorme Tragkraft und mit drei übereinandergestellten Exemplaren ergibt sich für uns eine optimale Bühnenhöhe. Richtig verteilt ließe sich eine ganze Wohnung darauf stellen.
Nun zum zweiten und wichtigeren Teil: Die schon erwähnte Liebe zum Detail. Wir haben ein tolles Team von Bühnenbauern, die eine Menge Phantasie haben und handwerklich sehr geschickt sind. Und es macht ihnen jedes Jahr auf´s neue Spaß, vom Regisseur so eine richtige Herausforderung zu bekommen. Hier geht es nicht nur darum, die Bühnenbretter richtig zu stellen und die Türen gerade einzubauen.
Ein riesiger englischer Kamin zum Beispiel war nur eine der kleineren Aufgaben. Selbst die aberwitzige Idee, eine Drehbühne zu bauen, wurde  im Jahre 2006 mit Bravour und 160 kleinen Rollen umgesetzt. Und es bleibt nicht nur bei den großen Dingen. Zusammen mit den Bühnenbildnern wird ganz akribisch bis ins allerkleinste Detail gearbeitet - oft auch bis zum letzten Tag vor der Premiere.
Selbst Fußbodenleisten und Fensterrahmen sind dann vorhanden, Steckdosen, Telefone und Lampen an der Wand, die funktionieren. In diesem Jahr wird es wieder eine ganz besondere Herausforderung geben:
Sehr verwirrend soll es sein! Und was passt da besser in ein Theater als viele Türen? Denn unser Stück spielt in einem Hotel. Hoffen wir nur, dass unsere Bühnenbauer da wieder raus- und wir als Schauspieler uns zurechtfinden. Ich sprach vorhin auch mal kurz vom Bühnenbild. Wie das entsteht und was die Dame von der Requisite so macht, erzähle ich beim nächsten Mal.
Es grüßt Euch herzlich Euer Dr. Garfield
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07.7.2010 Lieber Pfarrer Koenig!

Vielen Dank für diese Zeit der Freude und Gemeinsamkeit!
Um zu neuen Ufern aufbrechen zu können, muss man, wenn es auch schwer fällt, Altes und immer auch ein Stück Herz zurücklassen.

Stufen
Wie jede Blüte welkt
und jede Jugend dem Alter weicht,
blüht jede Lebensstufe,
blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe
bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
in and're, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
der uns beschützt und der uns hilft zu leben.

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
an keinem wie an einer Heimat hängen,
der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten!
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
und traulich eingewohnt,
so droht Erschlaffen!
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
mag lähmender Gewohnheit sich entraffen.

Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
uns neuen Räumen jung entgegen senden:
des Lebens Ruf an uns wird niemals enden.
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
(Hermann Hesse)





Unser Pfarrer Koenig hat sich in St. Cornelius am Sonntag, 11. Juli 2010, verabschiedet.
In einer Pfarrfamilienmesse – mitgestaltet vom PJ-Chor –und einem anschließenden 
„Fest der Begegnung“ auf der Pfarrheimwiese
Er wird am 1. August 2010 eine neue Aufgabe in der Seelsorge übernehmen:
als „Hausgeist“-licher bei den Neusser Augustinerinnen mit dem Ordenshaus, dem Seniorenheim und dem Hospiz im Kloster Immaculata in Neuss und als Pfarrvikar im Seelsorgebereich „Neuss-Nord“ mit den Pfarreien St. Josef, Christ-König, Heilig-Geist und Thomas-Morus.
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3.7.2010 Der Sinn des Lebens
Thema Kosmos: Damit können Sie jede Frau fesseln und begeistern.
Also wenden Sie sich an ihre Partnerin und fragen:
Weißt du, wie viele Sonnen es in unserer Milchstraße gibt?
Die Augen der Dame beginnen zu leuchten:
-Er spricht zu mir von den Sternen, vielleicht holt er sie mir gar vom Himmel?!-
Sie dürfen die Pause aber nicht zu weit dehnen, sonst fühlt sich die Dame womöglich examiniert.
Hundert Milliarden!
Sie bekommt ganz große Augen.
Ja, hundert Milliarden!
In unserer Milchstraße?
Weißt du, es gibt in unserer Milchstraße 100 Milliarden solcher Sonnen wie unsere. 100 Milliarden Sonnen, die von Planeten begleitet sein können, welche unserer Erde ähnlich genug sind, um als Asyl für Leben in Frage zu kommen. Wenn nicht mal ein Prozent dieser Sonnen von einer Planetenfamilie umgeben wäre, könnten dennoch Hunderte von Millionen Planeten für Leben geeignet sein, wie wir es kennen. Und es gibt ja nicht bloß unsere Milchstraße, sondern es gibt hundert Milliarden Milchstraßen.

Angesichts dieser Zahlen kommen wir ins Grübeln nicht wahr? Da springt uns wieder das überall herumlungernde Monster an, welches uns sagt: Du verstehst die Welt nicht mehr.
Und vor allem: Du verstehst dich selbst nicht! Und wir schreien zurück: Warum? Warum?
Hat es mit diesem verdammten Apfel von damals zu tun? Die Antwort weiß nicht mal der Wind. Und so hoffen wir auf etwas wie den Computer Blue Deep, der Kasparow schlug.
Wenn so ein Teil, so ein aus allen Rechnern zusammengelötetes Superhirn, eines Tages die Fragen aller Fragen beantwortet, dann finden wir vielleicht: so was wie                 Den Sinn des Lebens.

Bis bald! Eurer Doktor Garfield
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18.6.2010 Blackout
"Ein Souffleur oder eine Souffleuse (von franz. souffle „Hauch, Atem“, ital. suggeritore „Einbläser“) bezeichnet im Theater eine Person, die während einer Aufführung die Rollen flüsternd mitliest, um den Darstellern Einsätze zu signalisieren und ihnen über „Hänger“ (vergessener Text) hinwegzuhelfen."
Soviel zum Thema Souffleuse von Wikipedia. In der Realität oder zumindest in „unserer“ Realität sieht es ein wenig anders aus. Hänger; sicherlich, darum geht es bei uns auch. Nur wäre es sehr auffällig, wenn ein Spieler mitten in der Szene stockt, zur Souffleuse schaut, sie ihm den Text sagt und er dann weitermacht.
Fotografisches Gedächtnis ist hier wieder gefragt. Mich als Beispiel genommen: Ich spiele einen Dialog. Geistig spule ich die Bilder der gemarkerten Seiten vor meinem Auge ab. Und sehr oft weiß ich dann schon: Auf der kommenden Seite den ersten Satz, da habe ich vermutlich einen Hänger. Also versuche ich, während mein Gegenüber spricht, Kontakt mit der Souffleuse aufzunehmen. In der Regel gelingt das auch, ich bekomme meinen Einsatz und kann dann weiterspielen, ohne dass das Publikum etwas davon merkt.
Wesentlich schwieriger ist die Sache, wenn zwei (oder mehrere) Spieler Seiten überspringen. In dem Fall muss die Souffleuse in kürzester Seit entscheiden; war der übersprungene Text wichtig, muss also auf jeden Fall gebracht werden oder kann ich die Szene weiterlaufen lassen. Und: wo im Text sind die Spieler eigentlich gerade? Solche Situationen spielen sich meistens in nur wenigen Sekunden ab, die aber von den Betroffenen oft als endlos empfunden werden.
Ihr seht also: Nur den Text ablesen und ein wenig vorsagen wäre einfach. Es ist eine Aufgabe, die sehr viel Fingerspitzengefühl, Textsicherheit (oft kann die Souffleuse den ganzen Text fast auswendig) und Konzentrationsfähigkeit verlangt; letztlich eine Position im Ensemble, die ebenso wichtig ist wie die jedes einzelnen Schauspielers (was nicht die Wichtigkeit jedes Mitwirkenden im gesamten Theaterkreis schmälern soll).
Und um letztlich die immer wieder gestellte Frage zu beantworten. Nein; Es kam in 30 Jahren "Kleine Bühne" noch nicht einmal vor, dass jemand einen „Black-out“ hatte, also seinen ganzen Text plötzlich vergaß. Ich denke, dass das auch bei anderen Bühnen so ist und eher in das Reich der Legenden gehört.
So, nun genug vom „Vorsagen“. Letzte Woche haben sich die Bühnenbauer getroffen. Mal sehen, welche Vorstellungen und Ideen die haben und wie in etwa unsere Bühne aussehen wird. Ich werde berichten…

Es grüßt euch herzlich Euer Dr. Garfield
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12.6.2010 - Für alle "Keinen-Fußball-Schauer"

Nachricht an Euch:
"Durch die Art, wie er den Dingen Aufmerksamkeit schenkt, trifft jeder von uns eine Wahl, welche Art Welt es sein soll, in der er leben will."
Zwei mal zwei ist vier und manchmal auch sieben!
Dann wären auch die merkwürdigsten Erscheinungen nicht mehr rätselhaft, die uns jetzt noch mit Besorgnis erfüllen. Zum Beispiel: Der holländische Biologe Mardik Leopold will entdeckt haben, dass Gegenstände unterschiedlicher Form durch die Nordsee in verschiedene Richtungen geschickt werden. Leopold will an den Stränden der Insel Texel mehr linke als rechte Schuhe, nämlich 68 zu 39, gesammelt haben.
Auf den Shetlands jedoch fand er angeblich 93 linke Schuhe und 63 rechte. Neue Fragen: Wer lässt die Schuhe so übers Weltmeer segeln? Warum lässt er sie in so ungerader Zahl stranden? Wie ist das Verhältnis männlicher und weiblicher Schuhe zueinander? Und segeln die häufiger nach Texel oder zu den Shetlands???

Noch was nettes zum knobeln gefällig?
Einfach auf das Bild klicken!



Frug oder fragte?
Man fragte mich: "Heißt es fragte oder frug?"
Ich sagte drauf: "Ich wähle immer fragte,
da man ja auch statt sagte nicht spräch sug,
was schlecht dem Ohr und Sprachgebrauch behagte."
Der andre sprach: "Ich werde draus nicht klug,
man sagt doch auch nicht schlagte oder tragte?"
Ich sprach: "Ausnahmen sind nur schlug und trug;
doch tug, rug, zug und wug noch keiner wagte.
Nun, wird der Zweifel, der bisher Sie nagte
und plagte - und nicht etwa gar nug und plug -
behoben sein, ob richtig frug, ob fragte?"
Der andre sprach: "Sie haben recht", und schlug
sich an die Stirn, als ob ihm Licht nun tagte,
"verzeihen Sie, das ich so töricht frug." 
(Unbekannter Verfasser)
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Ja, deutsche Sprache - schwere Sprache
Viele Grüße Eurer Doktor Garfield
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29.5.2010 Lernen lernen
"Wie machst du das nur? So viel Text könnte ich nie lernen. Ich konnte schon in der Schule schlecht Gedichte lernen."
So oder so ähnlich klingen viele Aussagen, wenn ich mich mit Leuten über unser Theater unterhalte. Und sicher; der Text ist schon recht beachtlich (spielt man nicht gerade eine Leiche in einem Kriminalstück). Allerdings gibt es hier beim Theater Besonderheiten, die für Gedichte o.ä. nicht anzuwenden wären. Ich möchte das mal anhand meiner Rolle veranschaulichen:
Als erstes markiere ich meinen Text (und nur meinen Text). Nun nehme ich mir ca. 4-5 Seiten vor, die ich dann immer und immer wieder lese. Die Betonung liegt hier auf lesen und nicht auf lernen. Schon beim dritten oder vierten Mal merkt man, das schon etwas hängen geblieben ist.
Eine Eigenschaft, die nicht ganz unerheblich zum "merken" dient ist das sogenannte "photographische Gedächtnis". Dadurch, das man die Seiten ständig wieder vor Augen hat, prägt sich einem ein Bild ein. Beispielsweise ist auf der linken Seite ein großer Abschnitt gelb "gemarkert" und auf der rechten nur eine Zeile oben und eine unten. Im Laufe der Zeit verknüpft man unbewusst (und auch nicht beeinflussbar) den Text mit dem dazugehörigem Bild. Dies hat den Vorteil, das man während des Spielens schon weiß: "Auf der nächsten Seite kommt oben ein langer Satz, den weiß ich nicht mehr."
Es ist hilfreich, das man frühzeitig mit der Souffleuse Kontakt aufnehmen kann und sich den Text "holt". Über das Zusammenspiel zwischen Schauspieler und Souffleuse werde ich später noch genauer berichten.
Soviel zum reinen lernen. Manifestiert wird das ganze später bei den Proben. Hier kommt nämlich "Gelerntes" mit Handlung und Spielen zusammen. Und auch hier werden wieder Dinge verknüpft, die einem hilfreich sind. Bestimmte Sätze werden an bestimmten Plätzen auf der Bühne gesprochen. Diese Verknüpfung und das Bild des Textes vor Augen ist eigentlich jeder in der Lage, auch große Textpassagen zu lernen.
Im übrigen; unser diesjähriges Stück hat 138 Seiten.
Es grüßt Euch herzlich
Euer Doktor Garfield
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Noch was nettes mit Worten gefällig?
Einfach auf das Bild klicken! Sagt jeweils die FARBE, nicht das WORT.
Klappt es?


21.5.2010 - Der Nominativ
„Lass niemals ein Buch einfach so herum liegen“, hatte mein Vater einmal gesagt. Und als ich ihn fragte, „warum denn nicht?“, hat er geantwortet: „Dazu sind sie zu gefährlich.“ Aber wie könnte ein Buch gefährlich sein? „Indem du ein Buch öffnest, öffnest du ihm deine Seele, ein Fenster in deinem Kopf. Und du weißt nicht immer, ob du den Gestalten trauen kannst, die von den Seiten in deine Phantasie wandern. Manche wird man niemals wieder los.“
Ich habe das Gefühl, ich bin noch gar nicht richtig aus dem Winterschlaf erwacht. Draußen scheint hin und wieder die Sonne, Blüten und Farben zeigen sich, es liegt dieser süße verheißungsvolle Frühlingsduft in der Luft und ich bin immer noch auf stand-by. Die to-do-Liste wird täglich länger, mein schlechtes Gewissen ob der unerledigten Posten täglich drängender – aber ich habe mal wieder ein Buch gelesen.
Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod - Die Zwiebelfisch-Kolumnen Folge 1-3 in einem Band
Wie? Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod? Genitiv? Dativ? Die Umgangssprache hierzulande liebt nur einen Fall: den ersten. Man könnte sogar von einem umgangssprachlichen "Willen zum Nominativ" sprechen. Mit weitreichenden Folgen. Und das nicht etwa nur in irgendwelchen prekären Vorstadtmilieus. Nein, das Phänomen reicht locker in ganz andere Kreise hinein und das seit Jahrzehnten.
Gut, abgelauschte Wendungen wie: "Geh mal rüber nach die Frau von die Apotheke und frag die mal..." können zwar das angesprochene Kind fürs Leben prägen, sind aber zugegebenermaßen in Sachen Deklinationsverweigerung ein bisschen extrem.
Dies hier allerdings, vor Tagen in der Stilabteilung eines hiesigen Möbelhauses vernommen: "Nein, echt, passt nicht zu Inge, die hat gern so der moderne Kram" mag manchem die Fußnägel senkrecht stellen, ist aber absolut verbreitet. Eindeutig "der" im übrigen, ich habe mich nicht verhört. Nicht etwa das platte "dä", das die teuflische Alternative Nominativ/Akkusativ elegant umschifft, nein, "der".
Die schlichte Wahrheit? Am liebsten dekliniert man hierzulande gar nicht. Nominative reichen. Ein paar verbindende Wortarten, ansonsten Blocks: Nominativ neben Nominativ.
Rote Fußgängerampel: Sie rennt rüber, er wartet. Sie drüben, wartet. Er ruft: "Weisse wasse bist?" Sie (erschrocken): "Nein." Er: "Du biss dein Schuh am verlieren."
Ein deutlicher Hinweis auf die Aufmüpfigkeit der heutigen Generation Frau und die wirklich fürsorgliche Grundeinstellung der Männer.
Da fällt mir gleich noch die klassische Ruhrpottfrage ein: Wem is der Mopped draußen? Antwort: Ich!
Sind wir doch froh, dass wir nicht in Köln sind - da gibt's noch mehr zu beachten. Ja, da würde so mancher gar "der Claudi ihr sein Auto" sagen!

Ich hätte dann noch anzubieten: (gehört im sonnigen Sauerländle) "Tu doch ma ei machen bei das Bäääh". Was heißt: Streichele das Schäfchen doch einmal. Uff…
Ich bin von Düsseldorf nach Bottrop gefahren. Der Zug blieb mitten auf der Strecke stehen, irgend etwas war kaputt. Plötzlich gab es einen lauten Knall, Metall auf Metall. Dann kam eine Durchsage vom Handwerker: "Wir entschuldigen ihnen. Mich ist den Vierkant runtergefallen." Genial, oder?
Wenn es partout nicht anders geht, "outsourcen". Genitiv/Dativ auslagern, damit allzeit klar Nominative die Szene beherrschen. Also auf keinen Fall in flüssiger Rede:
"mit dem Auto des Bruders (ist er gefahren...)". Viel zu kompliziert.
Immer: "mit dem Bruder sein Auto...". Verständlich? Ich rede über "das/sein Auto". Da gibt's nichts zu beugen, nichts abzuschleifen, geschmeidiger zu machen. Also, weg mit aller Umformerei. Und wenn schon, dann kurz vorweg in eigener knapper Einheit noch mal über den Inhaber: "Überhaupt, was dem sein Auto ist, das war ja..." Es geht in der alltäglichen Verständigung um Klarheit. Klar, einfach, unmissverständlich muss alles sein. Was gäbe es Klareres als nominative Blocks?
Also Schluss, lieber Leser, mit all diesen haarsträubenden, zungenspaltenden, schwindelerregenden Fisimatenten, mit denen man uns schon als Kleinkinder quälte. Im Alter steht einem schon mal gar nicht mehr der Sinn danach. Dat is einem irgendwie alles zuvill.
LG Eurer Doktor Garfield
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15.5.2010 - zweite Probe: Gehen… Sprechen… Türen… oder Erstes Multitasking - ABC für Schauspieler
Jetzt liegt schon wieder eine Woche hinter uns. Sie war durchwachsen, was das Allerweltsthema Wetter angeht. Meist hab ich gefroren, obwohl doch der Frühling kommen sollte.
Dienstag endlich wieder Probe. Mitunter sieht es wirklich spaßig aus, ist aber doch eine echte Herausforderung. Die meisten von euch haben sicherlich in der Schule schon einmal ein Gedicht auswendig lernen müssen. Nach vielen Mühen und dem erkämpfen jeder einzelnen Strophe war man froh endlich „Die Glocke“, „Die Bürgschaft“ oder den Herrn Ribbeck aus dem Havelland in seinen Kopf gehämmert zu haben; vage, aber für den nächsten Tag würde es schon reichen. Beim Theater sieht es da etwas anders aus und gerade die Debütanten (und wir haben dieses Jahr gleich zwei) sehen sich plötzlich mit mehreren Problemen gleichzeitig konfrontiert. Nicht nur, dass der Text sitzen sollte. Auch ist es wichtig zu wissen, wo man hingeht, mit wem man spricht und dass man (Todsünde) nicht mit dem Rücken zum Publikum spielt. Ach ja; und Lautstärke ist hier auch noch gefragt, spielt man doch später ohne Mikro vor 180 Zuschauern. Klappt zuhause auf dem Sofa in Gedanken noch alles prima, merkt man doch hier anschaulich, was das Wort „Multitasking“ bedeutet. Tröstlich wäre dabei allerdings zu bemerken: Auch die alten Hasen haben zum Teil noch mit diesen Problemen zu kämpfen. Resumé: weiterhin fleißig sprechen und laufen lernen.
Ansonsten habe ich den “Focus” dieser Woche nachgelesen - ehe schon der Neue kommt und ich so sehr im Verzug bin… Die Lektüre hat mich wegen verschiedener Geschichten wieder völlig aus den Socken gehauen: Die Welt ist einfach zum heulen. Klimawandel, Ölteppich, Vulkanasche, Protestwahlen, Eurokrise, Banker-Boni...
Ja wir, wenn wir spielen, wir sind berechenbar - wir lügen ja eingestandenermaßen: Wir sind nicht die, die wir zu sein vorgeben, wir reden, was jemand anders uns (vor)geschrieben hat, wir tun so, als fühlten wir das, was wir zu fühlen vorgeben, und wir denken was ganz anderes als was die da unten glauben, was wir denken.
Das alles unterscheidet uns, wenn wir (wenn auch nur sporadisch) in die Welt der Bühne abtauchen, von denen, die so tun, als würden sie nicht spielen. Aber hallo: An dieser Stelle könnte ich Kuchen schreien wegen der Mimen da oben die uns regieren.
Naja, genug gewettert, jetzt mach ich noch ein ganz klein bisschen am PC, helfe meiner Liebsten im Haushalt ;-) dann lerne ich ein wenig Text und morgen ist ein neuer Tag.
Seid herzlich gegrüßt! Eurer Doktor Garfield
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8.5.2010 - Die Zukunft - wovon sie abhängt.
Es muss die Erkenntnis reifen: Das Leben hängt keineswegs vom Geld ab, sondern von Erfinderreichtum, vom Glauben an Veränderung, von unserem Optimismus und der Bereitschaft zu Neuem. In diesem Sinne sind Theater, Orchester, Museen und andere Kultureinrichtungen Zukunft, ja, sie sind für unsere Zukunft unverzichtbar. Sie sind die Grundlage für das Entfalten urbanen Lebens. Zugleich stellen sie Kommunikation innerhalb der Gesellschaft sicher und leisten einen entscheidenden Beitrag zur kulturellen Bildung. Und Bildung tut not. Allenthalben. Warum begreifen das so wenige Verantwortliche?

Wenn ihr den Frühling auch so richtig vermisst, lasst euch überraschen:
– klicke mit der Maus zuerst auf den Link im Foto 
– danach klicke auf die erscheinende schwarze Fläche 
– egal an welcher Stelle
– beliebig lange und so oft man will


Viel Spaß und bis bald! Euer Doktor Garfield

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30.4.2010 - offtopic: nur mal so gesagt

Hallo liebe Freunde, diese Woche keine Probe, kein Textlernen und etwas Zeit, mal wieder über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen. Man hat es irgendwie  vermutet, nur nicht zu denken gewagt. Wer mit Steuergeldern Banken, Aufsichtsräte und Mittelmeerpolitiker rettet, der muss wohl auf Kultur verzichten. Das Theaterstreichkonzert hat begonnen. Erstes Opfer: das Schauspielhaus der Wuppertaler Bühnen.
Politik ist zu einer Filiale der Ökonomie verkommen und die fortschreitende Ökonomisierung aller Lebensbereiche hat das kulturelle Leben voll erfasst.
Aber diesmal nicht im Sinne von "Effektivität und Marketingbewusstsein", sondern im Sinne von "Tod".
 
Am 27. März war Welttheatertag. Da ging die bislang größte gemeinsame Aktion der deutschsprachigen Theater über die Bühne, in Wuppertal, wo man die “Wuppertaler Bühnen” über die Wupper gehen lassen will. Deshalb veranstaltete die Intendantengruppe im Deutschen Bühnenverein dieses Großereignis als Solidaritätsaktion, die auch von den Theaterfreunden der Wuppertaler Bühnen und des Sinfonieorchesters Wuppertal gefördert wird. An sechs Spielstätten in Wuppertal wurde von mehr als 50 Theatern gespielt! Wuppertal als Schauplatz eines entfesselten Theaterbekenntnisses.
Wer fährt schon nach Wuppertal, um sich eine Hose zu kaufen? Natürlich niemand. Aber Familien aus der Region kennen den Wuppertaler Zoo und Technikfreaks im weiteren Umkreis die Schwebebahn, das Wahrzeichen Wuppertals, ein ziemlich einmaliges Verkehrsmittel. Für weitaus mehr Menschen in aller Welt aber ist mit Wuppertal untrennbar verknüpft mit “Tanztheater” und dem Namen Pina Bausch. Und in dieser Stadt sollen also jetzt für die Theaterleute die Lichter ausgehen.
In einer Stadt, die Geburtsort einer ganzen Reihe bekannter Persönlichkeiten (darunter auch viel Künstler) ist; unter anderem stammen aus Wuppertal:
Friedrich Engels, der gemeinsam mit Karl Marx den Marxismus entwickelte, Friedrich Bayer, Gründer der Farbenfabrik Friedrich Bayer, heutige Bayer AG, die Lyrikerin Else Lasker-Schüler, Ferdinand Sauerbruch, der bedeutendste Chirurg seiner Zeit, Horst Tappert, die Schauspielerin Ann-Kathrin Kramer, der Schauspieler und Comedian Christoph Maria Herbst sowie auch Tom Tykwer; und der in Barmen geborene Johannes Rau war zwei Jahre Oberbürgermeister von Wuppertal, später langjähriger Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen und achter deutscher Bundespräsident. Und noch ein bekannter Name: Alice Schwarzer wurde in Wuppertal geboren.
Mit diesen Namen verbindet sich einiges. Eine solche Stadt sollte eine Kulturstadt sein. Wie auch immer - die Intendantengruppe im Deutschen Bühnenverein wollte jedenfalls ein Zeichen setzen, ludt nach Wuppertal ein zur Feier des Welttheatertages 2010. Dabei protestierten über sechzig Theater und zahlreiche Persönlichkeiten aus Kunst, Politik und Wirtschaft gegen die finanzielle Auszehrung der Kommunen und der damit verbundenen Unterhöhlung des Rechtes auf Selbstbestimmung.
Man befürchtet, dass die in Wuppertal beabsichtigte Schließung des Schauspielhauses, das 1966 von Heinrich Böll eröffnet wurde und Schauplatz einiger der größten Tanztheater-Visionen von Pina Bausch war, sich zu einem Signal mit verheerenden Folgen in der viel bestaunten deutschen Theaterlandschaft ausweitet.
Längst nämlich sind auch eine Reihe anderer Theater ähnlich bedroht.

Posted via web from augustheater’s posterous!     Viele Grüße Eurer Doktor Garfield

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21.4.2010 - erste Probe
Puhhh…. Die erste Probe ist geschafft.
Und sie lief erstaunlich gut! Es geht ja im Grunde erstmal darum, den richtigen Platz auf der Bühne für die Rollen in den Szenen zu finden. Man nennt sie auch Stellproben. Wir unterlegen aber auch gleich den Text, das spart Zeit.
Anfangs war alles noch recht chaotisch und nicht nur unsere Gastschauspieler waren ziemlich verwirrt. Da wir ja um diese Zeit noch nicht auf einer Bühne proben können, müssen wir improvisieren. Auf die „fiktive“ Bühne werden viele Stühle gestellt, um Türen, Betten oder Wände anzudeuten. Man muss ja in etwa wissen, wo es z.B. in ein Zimmer geht. Allerdings wirken die Stühle auf den ersten Blick wie wahllos hingestellt und man könnte nichts zuordnen. Reinhard Braun, der dieses Jahr auch wieder die Regie macht hat dafür Zettel gemacht, auf denen steht, welche Tür wohin führt. Dieses improvisierte Bühnenbild muss uns nun bis zum „echten“ Bühnenaufbau im Oktober reichen.
Und dann ging es los. Es wird immer nur ein bestimmter Abschnitt, eine Szene geprobt. Hier stellte sich schnell heraus, dass einige schon fleißig gelernt haben während andere lieber noch mit dem Textheft auf die Bühne gehen. Das ist aber in der Phase völlig normal, denn... gut Ding will eben Weile haben.
Mann, vor ein paar Jahren krabbelte die eine noch neugierig in Kinderschuhen hinter der Bühne herum und der andere saß im Souffleurkasten  - jetzt stehen sie mit uns auf der Bühne und sprechen begeistert ihren Text. Wow! In diesem Jahr haben wir ja gleich zwei Nachwuchsschauspieler und eine neue „Lebensversicherung“, wie die Souffleuse immer gerne genannt wird.
Für die erste Probe fand ich es jedenfalls schon richtig toll und auch unsere Gastschauspieler haben sich super gemacht. Ich freue mich schon auf´s nächste Mal und werde bis dahin fleißig lernen. Euch danke ich fürs "vorbeilesen" und ich denke, der nächste Eintrag lässt nicht lange auf sich warten.
LG Eurer Doktor Garfield
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14.4.2010 – Leseprobe
Die nächste Station auf dem Weg zu unserem neuen Stück war die erste Leseprobe.
Dabei ging es zuerst einmal darum, sich intensiv mit dem Text zu beschäftigen und diesen unseren Bedürfnissen und Möglichkeiten anzupassen. Reinhard Braun, unser Spielleiter, ging Seite für Seite mit uns durch und es gab einiges zu streichen, einzufügen oder zu ändern. Bei dieser sogenannten Leseprobe wird immer versucht, dem Stück unnötige Längen zu nehmen um es letztlich für die Zuschauer so kurzweilig wie möglich zu machen. Manchmal ist es auch notwendig, aus einer Männerrolle eine Frauenrolle zu machen (oder umgekehrt). Und da muss der Text natürlich  entsprechend angepasst werden.
Und; obwohl wir das Stück ja schon im Vorfeld gelesen und uns dafür entschieden haben, ist es immer wieder witzig und auch erstaunlich, das ganze nun gemeinsam zu sehen. Es gab bei dieser Probe viele Momente, in denen alle herzhaft gelacht haben; immer wieder erschloss sich uns ein neuer Witz oder eine komische Situation. Und es klingt auch gleich ganz anders, wenn der entsprechende Schauspieler seinen Text liest.

Ich habe meinen Text vorher mehrmals durchgelesen und die Betonungen immer wieder geändert. Es ist schön mit Sprache zu spielen und festzustellen, wie sehr sich die Bedeutung ändert, wenn sich der Akzent nur um eine Silbe verschiebt. Es wird sich bestimmt noch viel tun. Nun - letztendlich wird die Rolle ja auch erst auf der (vorerst improvisierten) Bühne geformt und erhält im Laufe der Zeit ihren Grob- und Feinschliff.
Der nächste Meilenstein wird nun die erste „richtige“ Spielprobe sein.
Bis dahin seid herzlich gegrüßt!
Eurer Doktor Garfield
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14.3.2010  Es geht endlich wieder los!
Liebe Leserin, lieber Leser, ich möchte mich kurz vorstellen:
in diesem Jahr werde ich  auf der "Kleinen Bühne" den Doktor Garfield in dem Stück Kein Platz für Liebe von Anthony Marriott und Bob Grant
spielen. Obwohl es noch einige Zeit bis zur Premiere dauert, schlüpfe ich jetzt schon mal in meine Rolle, man will sich ja schließlich identifizieren mit dem Charakter den man spielen wird. ;-)
Damit Sie immer wissen was bei uns so los ist, werde ich hier für Theaterinteressierte einen kleinen Blog führen, ein Online-Tagebuch über das wachsen und gedeihen unseres diesjährigen
Stückes. Ich möchte dazu nicht täglich schreiben sondern Meilensteine festhalten und meine Gedanken und Eindrücke dazu schildern.
Der erste dieser Meilensteine war die endgültige Stückauswahl und die Rollenvergabe am letzen Mittwoch im Februar. Es war das erste gemeinsame Treffen aller Mitwirkenden, sozusagen der Startschuss für die neue Saison. Es war schön, alle wieder zu treffen und es gab viele herzliche Begrüßungen.
Ein toller Moment für mich ist immer die Verteilung die Texthefte. Das ich den Doktor Garfield spielen darf weiß ich ja schon länger, aber heute halte ich zum ersten Mal das neue Heft in Händen. Ich habe es vorhin mal angelesen und ich freue mich schon, es morgen Abend ganz zu verschlingen. Da wir im Vorfeld natürlich wieder viele, viele verschiedene Stücke gelesen haben, bin ich froh, dass nun endlich das Richtige gefunden ist! Ich bin jetzt sehr auf unsere Fassung des Stückes gespannt... Wir werden den Text bearbeiten, etwas hinzuschreiben, einige Passagen nicht verwenden - also es einfach passend für unser Ensemble machen. Ich freue mich jetzt schon Euch weiter davon zu berichten.
Bis bald!
Eurer Doktor Garfield
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